Was ist Intensivmedizin?
Die Intensivmedizin behandelt Patientinnen und Patienten, deren Leben durch eine schwere Krankheit, eine Operation oder einen Unfall bedroht ist.
Die Behandlung dieser kritisch kranken Patientinnen und Patienten erfolgt meist auf einer Intensivstation. Diese verfügt über technisch hochkomplexe Geräte, die von speziell ausgebildeten Ärztinnen, Ärzten und Pflegefachpersonen bedient werden. Sind lebenswichtige Organe in ihrer Funktion bereits stark beeinträchtigt, so liegt es an der Intensivmedizin, durch geeignete Massnahmen weitere Funktionseinbussen zu verhindern. Die Intensivmedizin sorgt dafür, dass die Funktion lebenswichtiger Organe im Körper unterstützt wird, bis das geschädigte Organ seine normale Aufgabe wieder selbständig wahrnehmen kann. Die Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation werden aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustands rund um die Uhr überwacht, um sofort auf Veränderungen reagieren zu können.
Physische Anliegen stehen auf der Intensivstation zwar im Vordergrund, doch auch um das psychische Wohlergehen von Patientinnen, Patienten und Angehörigen kümmert sich das interprofessionelle Behandlungsteam. Der Mensch steht in der Intensivmedizin stets im Mittelpunkt.
Die Intensivstationen in der COVID-19-Pandemie
Die Intensivstationen und ihre Behandlungsteams spielen in der COVID-19-Pandemie eine zentrale Rolle. In der Schweiz waren so viele Patientinnen und Patienten mit COVID-19 auf intensivmedizinische Massnahmen angewiesen, dass die Intensivstationen vorübergehend an die Grenzen ihrer Kapazitäten gekommen sind.
Eine Überlastung der Intensivstationen konnte zum einen deshalb verhindert werden, weil vielerorts nicht dringende Eingriffe und Behandlungen verschoben wurden. Zum anderen hat eine Erhöhung der Bettenkapazitäten durch die bereits sehr stark geforderten Teams der Intensivstationen massgeblich zur Bewältigung der Pandemie beigetragen. Durch die Verschiebung nicht dringender Eingriffe und Behandlungen während der Pandemie stehen die Behandlungsteams der Intensivstationen auch nach Abnahme der intensivmedizinisch behandelten COVID-19-Patientinnen und Patienten unter starkem Druck, da die Anzahl der Patientinnen und Patienten, die nach einer schweren Operation intensivmedizinische Massnahmen benötigen, wieder zunimmt.
Zertifizierung von Intensivstationen
Zur Gewährleistung und Steigerung der hohen intensivmedizinischen Behandlungsqualität unterziehen sich Intensivstationen in der Schweiz einem Zertifizierungsverfahren. Dabei überprüft die Zertifizierungskommission Intensivstationen der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) anhand eines umfangreichen Dossiers und einer Visitation vor Ort, ob die Ressourcen wie z.B. das Personal, die Ausrüstung, das Gebäude und die Einrichtung, die Strukturen sowie die Organisation einer Intensivstation den modernen Anforderungen an die Intensivmedizin entsprechen. Dieses Zertifizierungsverfahren ist weltweit einmalig.